HiTh-Konferenz "Skilled Migration and Labor Shortages in Non-Metropolitan Areas"
Am 25. und 26. März hat die Abschlusskonferenz des HiTh-Forschungsprojektes stattgefunden. Mehr als 40 Wissenschaftler unterschiedlicher Disziplinen aus Deutschland und dem Ausland haben sich im Auditorium zur Rosen in Jena zusammengefunden, um ihre Forschungsprojekte vorzustellen. Der Keynote-Vortrag von Professor Alessandra Faggian vom Gran Sasso Science Institute in L’Aquila, Italien, über „What to do (if anything) with peripherial areas: some reflections” adressierte einen sehr wichtigen Punkt: Auf der einen Seite gibt es die Vorstellung, dass urbane Gegenden automatisch positive Effekte auf die benachbarten peripheren Gegenden haben. Auf der anderen Seiten gibt es eine größere Anzahl von Studien, die zeigen, dass städtisches Wachstum oft auf Kosten des Umlands erfolgt. Eine Politik, die die peripheren Gegenden vernachlässigt, kann zum Verschwinden kleinerer Orte führen, mit möglichen ökonomischen, wie auch sozialen und kulturellen Folgen. Professor Christian Leßmann von der TU Braunschweig beleuchtete in seinem Keynote-Vortrag „Spatial inequality and economic activity“ das Thema aus einer unterschiedlichen Perspektive. Räumliche Ungleichheit kann politische Stabilität und die langfristige wirtschaftliche Entwicklung von Regionen gefährden. Aus diesem Grund ist es wichtig, die fundamentalen Determinanten regionaler ökonomischer Aktivitäten und ihre Bedeutung für Ungleichheit zu kennen, um zu vermeiden, dass periphere Gegenden von der wirtschaftlichen Entwicklung abgehängt werden.Weitere Präsentationen behandelten die Bedeutung exogener Potenziale angesichts der demographischen Entwicklung. Dazu zählen internationale Studierende ebenso wie internationale, hochqualifizierte Personen. Die Arbeitgebersicht wurde dabei ebenfalls beleuchtet; zudem waren die Folgen für Zielregionen, aber auch für Herkunftsregionen ein wichtiges Thema. Die Konferenz hat gezeigt, dass sich viele Gegenden in Europa und in anderen Teilen der Welt ähnlichen Herausforderungen gegenüber sehen, und eine gemeinsame Diskussion einen wichtigen Beitrag darstellt, um mögliche politische Lösungsansätze zu identifizieren.
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HiTh-Workshop 2018
Der dritte Workshop im Rahmen des Projektes „Hochqualifiziert. International. Thüringen.“ fand am 28.06.2018 zwischen 13:00 und 17:00 Uhr im JenTower in Jena statt. Adressiert war die Veranstaltung mit dem Thema „Rekrutierung und Integration internationaler Studierender“ insbesondere an internationale Studierende der Thüringer Hochschulen, die internationalen Büros bzw. Career Center der Thüringer Hochschulen, Thüringer Unternehmen sowie Entscheidungsträger aus der Verwaltung. Ziel war es, Raum für den Erfahrungsaustausch zwischen den einzelnen Akteuren zu bieten sowie bestehende Herausforderungen und Lösungsansätze zu ermitteln.Zu Beginn der Veranstaltung wurden die TeilnehmerInnen durch die Moderatorin, Frau Voll begrüßt. Herr Prof. Behr vom Thüringer Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit Frauen und Familie eröffnete den Workshop zum Thema „Rekrutierung und Integration internationaler Studierender“ inhaltlich. Im Anschluss präsentierten Frau Prof. Übelmesser und Herr Prof. Henn ausgewählte aktuelle Ergebnisse aus den beiden Teilprojekten „Internationale Studierende und Hochschulen“ sowie „Unternehmen und internationale Fachkräfte“. In dem sich anschließenden Impulsvortrag informierten Frau Wagner und Frau Matzke von der prowandel GmbH Jena darüber, wie Arbeitgeber attraktiv für internationale Studierende werden können. Dabei wurde insbesondere die Bedeutung der Unternehmenskultur und der Arbeitgeberattraktivität angesprochen.
An Thementischen, die sich aus verschiedenen Interessenvertretern zusammensetzten, diskutierten die Teilnehmenden im Anschluss ihre persönlichen Erfahrungen bei der Stellensuche bzw. bei der Rekrutierung und Integration internationaler Studierender und Fach-kräfte mit Hochschulabschluss. Seinen offiziellen Abschluss fand der Workshop in der Zusammenfassung der Diskussionsergebnisse.
Die insgesamt über 40 Teilnehmenden nutzten auch nach Beendigung des Workshops die Möglichkeit für weiteren Austausch. Während des gesamten Workshops traten internationale Studierende mit den anwesenden Akteuren in Kontakt, um Ratschläge für Bewerbungen, potentielle Praktikumsstellen oder Jobs zu erhalten.
HiTh-Workshop 2017
Der zweite Workshop im Rahmen des Projekts „HiTh – Hochqualifiziert. International. Thüringen.“ fand am 06.07.2017 in Jena statt. Unter der Überschrift „Erkenntnisse zur Integration internationaler Studierender und Fachkräfte in Thüringen“ wurden die ersten Ergebnisse, die während der bisherigen Projektlaufzeit gesammelt werden konnten, den 41 Teilnehmern vorgestellt.
Den Auftakt der Veranstaltung bildeten, nach einem kurzen Grußwort durch die Projektleitung in Person von Frau Prof. Dr. Silke Übelmesser (Lehrstuhl für Allgemeine Volkswirtschaftslehre und Finanzwissenschaft, Friedrich-Schiller-Universität Jena) und Herrn Prof. Dr. Sebastian Henn (Lehrstuhl für Wirtschaftsgeographie, Friedrich-Schiller-Universität Jena) sowie Herrn Prof. Dr. Michael Behr vom Thüringer Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit Frauen und Familie, zwei Vorträge externer Referenten um den allgemeinen wissenschaftlichen Erkenntnisstand darzulegen. Dr. Wido Geis vom Institut der deutschen Wirtschaft Köln e.V. erörterte in seinem Vortrag „Fachkräftesicherung durch Zuwanderung über Hochschulen“ die besondere Rolle von Hochschulen bei der Gewinnung internationaler Fachkräfte. Herr Simon Morris-Lange vom Sachverständigenrat deutscher Stiftungen für Integration und Migration ergänzte diese Ausführungen in seinem anschließenden Vortrag mit einer detaillierteren Betrachtung zur Übergangsgestaltung vom Studium in den Arbeitsmarkt.
Nach einer kurzen Pause, in der die bisherigen Vorträge intensiv zwischen den Teilnehmern diskutiert wurden, stellte Stefan Töpfer (Lehrstuhl für Allgemeine Volkswirtschaftslehre und Finanzwissenschaft, Friedrich-Schiller-Universität Jena) erste ausgewählte Ergebnisse der Befragung von internationalen Studierenden in Thüringen in Hinblick auf Sprachfähigkeiten, Probleme im Studium, Willkommensgefühl bei Ankunft in Thüringen, sowie mögliche Bleibeabsichten vor. „Internationale Hochqualifizierte in Thüringer Unternehmen. Nachfrage, Beschäftigungsstrukturen und Unterstützungsbedarfe“ lautete der Titel der folgenden Präsentation von Lea Kvarantan Huber vom Lehrstuhl für Wirtschaftsgeographie der Friedrich-Schiller-Universität Jena, in dem Erkenntnisse aus der durchgeführten Befragung unter Thüringer Unternehmen vorgestellt wurde. Im Anschluss teilte Frau Ekaterina Maruk vom Internationalen Büro der Friedrich-Schiller-Universität Jena die bisherigen Erfahrungen aus der Praktikumsvermittlung von internationalen Studierenden mit den anwesenden Teilnehmern.
Seinen Abschluss fand der Workshop in einer knapp einstündigen Podiumsdiskussion unter der Leitung von Joanna Pawlaczek von der Thüringer Agentur Für Fachkräftegewinnung. In dieser diskutierten Viktoria Bashenkheaeve (internationale Studierende, Friedrich-Schiller-Universität Jena), Roman Gherman (Mitarbeiter Wahlkreisbüro Jakob von Weizsäcker), Wilfried Röpke (Wirtschaftsförderungsgesellschaft Jena mbH) und Dr. Wido Geis (Institut der deutschen Wirtschaft Köln e.V.) gemeinsam mit den übrigen Teilnehmern über Integrationserfahrungen von Hochqualifizierten aus verschiedenen Perspektiven.
Vortragsfolien
HiTh-Auftaktworkshop 2016
Am 20. Oktober 2016 fand der Auftaktworkshop des Projekts „HiTh – Hochqualifiziert. International. Thüringen.“ in Jena statt. Das Projekt mit dem vollständigen Titel „Erschließung exogener Potenziale zur Verringerung des drohenden Fachkräftemangels in Thüringen: Zur besonderen Rolle internationaler Studierender und hochqualifizierter Arbeitskräfte“ wird seit Juni 2016 von den beiden Lehrstühlen für Wirtschaftsgeographie (Prof. Dr. Sebastian Henn) und Allgemeine Volkswirtschaftslehre/Finanzwissenschaft (Prof. Dr. Silke Übelmesser) der Friedrich-Schiller-Universität (FSU) federführend durchgeführt. Es hat zum Ziel, dem für Thüringen prognostizierten Fachkräftemangel durch eine Verbesserung der Aufnahmefähigkeit Thüringer Unternehmen für internationale Studierende bzw. Absolventen und Fachkräfte langfristig entgegenzuwirken.
Auf der etwa sechsstündigen Veranstaltung sollten das Projekt bekanntgemacht und der prognostizierte Fachkräftemangel in Thüringen unter dem Aspekt der besonderen Rolle internationaler Studierender und hochqualifizierter Arbeitskräfte mit Experten aus Wissenschaft, Politik und Wirtschaft diskutiert werden. Unter den insgesamt 45 Teilnehmern des Workshops befanden sich neben zahlreichen Entscheidungsträgern aus Verwaltung, Wirtschaft und Wissenschaft auch wissenschaftliche Nachwuchskräfte und Studierende.
Zu Beginn der Veranstaltung wurden zunächst die von den beiden Lehrstühlen der FSU koordinierten Teilprojekte von Stefan Töpfer (Lehrstuhl für Allgemeine Volkswirtschaftslehre und Finanzwissenschaft) und Lea Kvarantan (Lehrstuhl für Wirtschaftsgeographie) vorgestellt. Im weiteren Verlauf wurden Beispiele guter Praxis für die Gestaltung des Übergangs von internationalen Fachkräften von der Hochschule in die Wirtschaft (Ekaterina Maruk) bzw. für die Rekrutierung von Fachkräften (Carsten Fröhlich) sowie die mit einer interkulturellen Belegschaft verbundenen betrieblichen Vorteile präsentiert (Peter Piehler). Nach der Kaffeepause setzte die Veranstaltung mit wissenschaftlichen Betrachtungen der Relevanz von Zuwanderern für die Thüringer Fachkräftesicherung (Prof. Dr. Lutz Schneider) bzw. zum Angebot und zur Nachfrage von internationalen Akademikern (Dr. Michaela Fuchs) und deren gesellschaftlicher Integration fort (Prof. Dr. Claus-C. Wiegandt).
Die genannten Aspekte bildeten zugleich den Ausgangspunkt für die abschließende Podiumsdiskussion: Prof. Dr. Michael Behr (Thüringer Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit, Frauen und Familie), Prof. Dr. Claus-C. Wiegandt (Bonn), Wilfried Röpke (Wirtschaftsförderungsgesellschaft Jena mbH) und Nadine Keitel (Beauftragte für Kultur und Internationales im Studierendenwerk Thüringen) diskutierten etwa 45 Minuten lang die Herausforderungen zur nachhaltigen Profilierung Thüringens als attraktiven Standort für internationale Fachkräfte.